Mythos Chateau Petrus


Chateau Petrus ist seit einigen Jahrzehnten, dass berühmteste Weingut aus dem Pomerol. Manche sprechen völlig zurecht davon, dass es sich hier um ein Statussymbol oder gar Anlageobjekt handelt. Diese Aussage trifft aber auf hochwertige, oder zumindest auf hoch klassifizierte Bordeauxweine generell zu, weshalb man hier evtl. von DEM STATUSSYMBOL im Bereich Bordeaux generell sprechen muss. 

 

Eine Flasche Chateau Mouton Rothschild, Chateau Latour oder andere als Premier Grand Cru klassifizierte Bordeauxweine werden einem vielleicht schon einmal "über den Weg gelaufen sein".. Eine Flasche Chateau Petrus hingegen ist wahrlich schwer zu bekommen. Ein Gastgeber, der einen mit einer solch fast schon magischen Flasche "beglückt", eher rar. Nicht selten werden diese Flaschen auch nur zusammen mit anderen Weinen verkauft, so dass schon ein gewisses Umsatzvolumen vorhanden sein muss, um sich für die Abnahme einer solchen Flasche zu "qualifizieren". 

Um ein Chateau Petrus-Tasting kommen Sie nicht herum!

Was macht dieses Weingut so besonders?

Vermutlich muss man den Wein probieren und bestenfalls mit anderen parallel verkosten, um dies herauszufinden. Dennoch sind einige Hintergrundinformationen unerlässlich, um dieses Erlebnis richtig einordnen zu können. 

 

Robert Parker schreibt in seinem Buch "Bordeaux" (3. Aufl. S. 703), dass Chateau Petrus in seinem Ansehen und als Spekulationsobjekt unübertroffen sei, weist aber an selber Stelle darauf hin, dass in qualitativer Hinsicht die Chateaus Lafleur, L´ Evangile, Clos l´ Eglise sowie Le Pin und mehrere andere Güter "ebenbürtige, manchmal sogar bessere Weine erzeugen.." (zumindest Chateau Le Pin ist jedoch in etwa genau so teuer und  noch schwerer zu bekommen, weil hier lediglich 7.000 Flaschen im Jahr produziert werden). Auch der Schweizer Weinjournalist R. Gabriel schreibt, dass dieser Wein nicht immer der beste Pomerol ist, dies auch gar nicht sein könne - jedoch der Eigentümer Christian Moueix viele Opfer bringe, um "stets bei der Spitze mitzumischen". 

Besondere Jahrgänge von Chateau Petrus

Gerade die Summe an exzellenten Jahrgängen soll zum Kultstatus beigetragen haben.

So schreibt Parker - in der relativ alten Ausgabe von 2004, dass die Petrus-Jahrgänge 2000, 1998, 1990, 1989, 1975, 1971, 1970, 1964, 1961, 1950, 1948, 1947, 1945, 1929 und 1921 zu den monumentalsten Weinen gehört haben, die er je probiert hat. 

An anderer Stelle heißt es, dass gerade der Jahrhundertjahrgang 1945 dazu geführt habe, dass sich Petrus endgültig unter den acht führenden Chateaus etabliert hat. Die neuere Produktion des Chateaus steht den aufgezählten Jahrgängen (vielleicht mit Ausnahme des 1945igers) in nichts nach. So werden Jahrgänge wie 2015, 2009, 2008 und andere extrem hoch bewertet.

Auch in schwachen Jahrgängen gut?

Selbst schwächere Jahrgänge von Chateau Petrus sind gelegentlich eine Meisterleistung.

So "musste" der Verfasser im wahrsten Sinne des Wortes eine Flasche 1969er Chateau Petrus verkosten, weil ihm der Korken während des langen Transportes aus Süddeutschland in die Flasche gerutscht war. 

Dieses "Petrus-Desaster" ereignete sich eher am Anfang der Weinhandels-Karriere, so mit Beginn der 2000er Jahre (und ist seit dem auch nur ein einziges weiteres Mal vorgekommen - Stand 2020). Der Verkoster war kurz nach dem Entkorken der Flasche fast schon versucht den völlig blassen, dünnen, weit über dem Höhepunkt hinaus scheinenden Pomerol wegzukippen, ließ die bereits gut zur Hälfte geleerte Flasche stehen.. und hatte dann tags darauf eines der schönsten Weinerlebnisse überhaupt! Der am Abend zuvor zunächst völlig verblichene, weit über dem Höhepunkt hinaus scheinende Pomerol, zog über Nacht Luft und wurde zu einer Sensation! 

Robert Parker bewertete den 1967er Chateau Petrus (als Beispiel eines möglicherweise vergleichbaren Jahrgangs) im Jahre 1990 immerhin mit 92 Punkten und spricht von reifer Merlot-Frucht und einer viskosen, wuchtigen Art. Der 1967 sei ein "wundervoller Petrus".. Genau diese wuchtige Art des 67ers die Parker beschreibt- war dann auch bei dem 69er vorzufinden. 

Für das Jahr Gesamtjahr Bordreaux 1969 gibt Michael Broadbent lediglich einen Stern, bei dem 1969er Chateau Petrus spricht dieser 1979 von dem komplettesten und abgerundetsten Wein aller Erstklassifizierten(?), was die Qualität von Chateau Petrus sehr wahrscheinlich unterstreicht bzw. bestätigt. An eine "kalte, pudrige Lakritznase" kann sich der Verfasser nicht mehr erinnern, "am Gaumen überraschend süß" hingegen, beschreibt das damalige Erlebnis (tags darauf) punktgenau. 

Für den 1973er Chateau Petrus könnte ähnliches gelten.. “You should not under-estimate the Pomerols in 1973” Lord Bruce (Neal Martin, April 2018, Drink 2018 - 2023) - Eine Flasche ist möglicherweise noch verfügbar! 

Es ist generell sinnvoll hochwertige Weine sorgfältig zu probieren. Nicht selten werden die hochwertigsten und edelsten Rotweine nicht nur zu jung, sondern auch zu schnell getrunken. Einen solchen Wein würden wir in Zukunft spät am Nachmittag entkorken, über den Abend beobachten und möglicherweise erst am nächsten Abend austrinken. Grandiose Weine brauchen nicht nur gelegentlich, sondern überwiegend Zeit und Luft um sich zu entfalten. 

 

 

1990er Chateau Petrus 

Ein herausragendes Beispiel eines großen Petrus!

100 Punkte Robert Parker"The 1990 Petrus remains incredibly young, one of the least evolved wines of the vintage (along with Montrose and Beausejour-Duffau). This dense ruby/purple-colored effort is beginning to hint at the massive richness and full-bodied intensity lurking beneath its wall of tannin. The vintage's sweetness, low acidity, and velvety tannins are present in abundance, and the wine is massive in the mouth as well as incredibly pure and well-delineated. I thought it would be drinkable by now, but it appears another 5-10 years will pass before it begins to reach its plateau of maturity. This wine is capable of lasting at least four more decades. An incredible achievement! Drink 2014-2054."


Derzeit leider nicht verfügbar. Sie haben dennoch Interesse? Sprechen Sie uns an! Wir bemühen uns gerne für Sie eine perfekt gelagerte Flasche zu bekommen.. 

 

  • Rebflche: 11,5 ha
  • Rebsorten: 95% Merlot, 5 % Cabernet Franc (in einer Vielzahl von Jahrgängen wird heute kein Cabernet Franc mehr verwendet, in den 50iger Jahren hingegen bis zu 30 %)
  • Durchschnittliches Rebenalter ca. 40 Jahre
  • Produktionsmenge: 25.000 - 30.000 Flaschen (was lediglich 2.300 Zwölfer-Kisten für den gesamten Weltmarkt entspricht). 

Derzeit verfügbare Jahränge von Chateau Petrus! 

  

Allgemeines zu dem Anbaugebiet Pomerol - und was dieses ausmacht - folgt in Kürze. Einen Überblick über klassifizierte Bordeauxweine finden Sie hier..


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